Was sind Erdbeeren eigentlich genau?
Auf die Frage, was eine Erdbeere ist, wollen die meisten Menschen ganz in intuitiv mit "eine Obstsorte" antworten. Manche bezeichnen sie, angelehnt an ihren Namen, schlicht als Beerenfrucht. Und auch wenn Erdbeeren im Supermarkt beim Obst stehen und in Tiefkühl-Beerenmischungen enthalten sind, handelt es sich weder um Obst noch um Beeren.
Korrekt ist: die Erdbeere ist eine sogenannte Sammelnussfrucht. Die kleinen grünlich-gelblichen Kernchen, die überall auf der roten Oberfläche der Frucht zu sehen sind, sind dabei die Nüsse und das rote Fruchtfleisch rein botanisch gesehen nur nebensächlich.
Roh punkten Erdbeeren mit vielen guten Inhaltsstoffen
Erdbeeren dürfen gerne regelmäßig auf dem Teller landen. Sie nämlich enthalten nicht nur gute Ballaststoffe, sondern auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Überraschend ist dabei, dass Erdbeeren sogar mehr Vitamin C liefern als Zitronen. Für ein gut funktionierendes Immunsystem ist dieses Vitamin unter anderem wichtig.
Zusätzlich zu finden sind in Erdbeeren auch
- Folsäure
- Vitamin K
- Zink
- und B-Vitamine
Erdbeerallergie?!
Es kann sein, dass nach dem Verzehr von Erdbeeren Juckreiz und leichter Hautausschlag entstehen. Betroffen sind davon häufiger kleine Kinder. Um eine Allergie handelt es sich dabei aber meist nicht, sondern um eine pseudoallergische Reaktion, da viel Histamin ausgeschüttet wird. Warum das passiert, ist bis heute unklar.
In jedem Fall gilt: Falls sich Ausschläge, Kribbeln auf der Zunge oder andere Allergiesymptome zeigen, kann eine Rücksprache in der Arztpraxis sinnvoll sein. Hier wird genau geprüft, ob Betroffene Erdbeeren aus gesundheitlichen Gründen künftig besser meiden sollten.
Bio oder konventionell - was ist besser?
Es gibt Stimmen, die in Bezug auf Früchte, Gemüse und Obst stets zu Bio-Qualität raten und vor konventionell angebauten Arten warnen. Als potenziell schädlich und riskant genannt werden hier oft Pestizide, die sich auf der Oberfläche der Ware ablagern.
Hierzu sei jedoch gesagt, dass in Deutschland erhältliche Erdbeeren sowohl aus konventionellem als auch aus biologischem Anbau sichere Lebensmittel sind. Hinweise auf einen höheren Gehalt sekundärer Pflanzenstoffe in Bio-Früchten sind zwar interessant, es ist jedoch überhaupt nicht klar, ob dieses Plus wirklich weitere Vorteile für den Menschen mit sich bringt.
Wer vor konventionell angebauter Ware warnt, schadet damit unter Umständen sogar. Wissenschaftliche Studien nämlich haben gezeigt, dass solche Warnungen Menschen davon abhalten, überhaupt zu Obst und Gemüse zu greifen, wenn sie sich Bio-Qualität nicht leisten können. Das wiederum kann die Ernährung in sozioökonomisch schwächeren Bevölkerungskreisen deutlich negativ beeinflussen.
Es bleibt also festzustellen, dass auch konventionell angebaute Erdbeeren unbesorgt gegessen werden können. Empfehlenswert ist es stets, die Früchte gründlich zu waschen und auf Unversehrtheit zu prüfen.
Erdbeeren in der Küche: am besten frisch verarbeiten
Während der Erdbeersaison ist es natürlich am besten, die Sammelnussfrüchte so frisch wie möglich zu genießen. Gründlich gewaschen schmecken sie roh und einfach so aus der Hand bereits nach Frühling und Sonnenschein.
Wer die gekauften Erdbeeren nicht zeitnah verzehren möchte, lagert sie am besten kühl und dunkel im Obstfach des Kühlschranks. Auch ein Einfrieren ist gut möglich. Während der Wintermonate außerhalb der Saison können Erdbeerfans außerdem gerne zu TK-Ware aus dem Supermarkt greifen. Frisch eingefrorene Erdbeeren nämlich enthalten noch viele gute Inhaltsstoffe.
Achtung: Schimmel ist bei Erdbeeren ein Warnzeichen. Die Früchte enthalten viel Wasser, sodass sich der Schimmel schnell und unerkannt ausbreiten kann. Es reicht deshalb nicht aus, die schimmelige Stelle abzuschneiden. Beim Kauf empfiehlt es sich, gründlich nachzuschauen, ob sich im Körbchen bereits eine schimmelige Frucht befindet.
Verwendung von Erdbeeren: Vielfalt genießen!
In der täglichen Küche ist die frische Erdbeere ein echter Alleskönner. Sie passt wunderbar in Kuchen und Teilchen, kann aber auch mit Joghurt und Quark gemischt, zum Müsli gegeben oder pur mit etwas Zucker bestreut genossen werden. Frische Erdbeeren ergänzen während der warmen Monate des Jahres außerdem auch selbstgemachte Eisbecher.
Wer viele Erdbeeren verarbeiten möchte, kann diese zu Marmelade einkochen und lagern. Auch frisch gekochte Erdbeergrütze ist eine besondere Leckerei, die zu gebratenen Schupfnudeln, Frühstückspfannkuchen oder Milchreis passt. Erdbeeren werden auch gern in der schwäbischen Küche verarbeitet.
Übrigens: Manche Erdbeer-Fans schwören auf die Kombination der Frucht mit Pfeffer und Balsamico-Creme oder in Kombination mit Spargel. Probieren schadet nicht!
Fazit: Die Erdbeere ist vom Speiseplan nicht wegzudenken
Wertvolle Vitamine, köstlicher Geschmack und vielseitige Einsatzmöglichkeiten in der Küche zeichnen Erdbeeren aus. Es ist deshalb nur allzu verständlich, dass die Erdbeersaison in Deutschland ganz besonders intensiv zelebriert wird. Für den eigenen Speiseplan ist die Frucht in jedem Fall eine Bereicherung und hilft dabei, die Ernährung pflanzenbetonter zu gestalten.
(Text: A. W. - Ernährungsberaterin)